Passkeys vs. Passwörter: Was ist sicherer?
- Nico Dudli

- 16. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Mai
Warum sind Passwörter unsicher? (80 % der Datenlecks betroffen)
Kurz gesagt: Passkeys sind die moderne und sichere Alternative zu Passwörtern. Doch was macht sie tatsächlich sicherer, wo liegen die Unterschiede und welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) dabei? In diesem Beitrag bekommst du einen leicht verständlichen Überblick, warum Passkeys in Sachen Sicherheit, Bedienkomfort und Zukunftsfähigkeit die Nase vorn haben – und wie du die neue Login-Methode selbst testen kannst.

Warum sind Passwörter unsicher? (80 % der Datenlecks betroffen)
Passwörter sind seit Jahrzehnten Standard – doch ihre Schwächen werden immer deutlicher:
Phishing-Gefahr: Betrüger locken Nutzer:innen auf gefälschte Seiten, um Passwörter zu stehlen.
Datenlecks: Durch Hackerangriffe bei Onlinediensten gelangen Millionen Passwörter in fremde Hände.
Wiederverwendung & Vergessen: Viele Menschen nutzen das gleiche Passwort mehrfach oder wählen sehr schwache Varianten.
80 % der Datenlecks: Laut einer Verizon-Studie sind gestohlene oder unsichere Passwörter Hauptauslöser für Hackererfolge.
Kurz & bündig
Ein Passwort zu knacken oder abzufischen ist oft leichter, als man denkt. Passwortschutz allein ist nicht mehr ausreichend sicher.
Passkeys erklärt: Wie sie funktionieren & warum sie sicher sind
Passkeys ersetzen das „Geheimwort“ durch ein Schlüsselpaar aus privatem und öffentlichem Schlüssel. Dein privater Schlüssel bleibt nur auf deinem Gerät (z. B. Smartphone, Laptop), während der öffentliche Schlüssel bei der Website oder App gespeichert wird.
Kein Phishing-Risiko: Du tippst nirgends ein Passwort ein, das abgefangen werden könnte.
Sicherere Speicherung: Bei einem Datenleck wird nur der öffentliche Schlüssel sichtbar – für Hacker nutzlos.
Bequeme Anmeldung: Anstelle einer Passworteingabe nutzt du Biometrie (Fingerabdruck, Face ID) oder eine PIN.
Backup über Passwortmanager: Viele Anbieter erlauben das Sichern von Passkeys, ohne dass du ein separates System brauchst.
Tipp für Einsteiger:innen
Stell dir einen unsichtbaren „Haustürschlüssel“ vor, der in deinem Handy oder Laptop steckt. Nur dein Gerät kennt diesen privaten Schlüssel. Die Website erhält nur eine Art Kopie (öffentlicher Schlüssel), die alleine nichts ausrichten kann.
Was sagt die KI dazu?
Immer mehr Dienste nutzen Künstliche Intelligenz, um verdächtige Login-Versuche zu erkennen. Beispiel:
Ungewöhnliches Verhalten: Loggst du dich plötzlich aus einem weit entfernten Land oder zur Unzeit ein, wird das von KI-Systemen schnell registriert.
Automatisiertes Lernen: Die KI erkennt Muster, etwa wenn in kurzer Zeit hunderte Login-Versuche erfolgen.
Fazit: Passkeys machen den Login-Prozess an sich sicherer. KI hilft zusätzlich, gefährliche Aktivitäten früh zu stoppen und Konten zu schützen.
Was ist nun wirklich sicherer? – Der direkte Vergleich
Erläuterung
Phishing: Mit Passkeys kein Eingabefeld für Passwörter → Phishing-Angriff zwecklos.
Datenlecks: Selbst bei gehackten Plattformen bleibt dein privater Schlüssel sicher auf deinem Gerät.
Benutzerfreundlichkeit: Nie mehr komplizierte Passwörter ändern, sondern einfach Fingerabdruck oder PIN nutzen.
Zukunftsfähigkeit: Tech-Giganten wie Google, Apple und Microsoft investieren massiv in passwortlose Logins und KI-basierte Sicherheitssysteme.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So richtest du Passkeys ein
Google Passkeys
Google-Konto öffnen: Gehe auf Google Passkeys und melde dich an.
Passkey erstellen: Folge den Anweisungen, wähle dein Smartphone oder Laptop als Gerät.
Biometrie/PIN festlegen: Bestätige deine Identität mit Fingerabdruck, Face ID oder PIN.
Hier geht es zur Anleitung von Google (offizielle Google-Hilfe-Seite)
Apple Passkeys
Einstellungen → „Passwörter“
Auf iPhone/iPad oder Mac findest du die Option „Passkey erstellen“.
Passkey anlegen
Kurz den Schritten folgen.
Speicherung in iCloud
Dein Passkey ist auf all deinen Apple-Geräten automatisch verfügbar.
Hier geht es zur Anleitung von Apple (offizielle Apple-Hilfe-Seite)
Tipp: Nutze einen Passwortmanager (z. B. 1Password, Dashlane), um deine Passkeys bequem auf mehreren Geräten zu verwalten und immer ein Backup zu haben.
FAQ: Häufige Fragen zur Sicherheit
Brauche ich jetzt keine Passwörter mehr?
Noch unterstützen nicht alle Seiten Passkeys. Du wirst einige Passwörter behalten müssen, aber du kannst schon jetzt bei Diensten wie Google oder Apple passwortlos einloggen.
Was passiert, wenn ich mein Smartphone verliere?
Wichtig ist ein Backup, z. B. in einem Passwortmanager oder per Geräte-Backup. Dann kannst du auf ein anderes Gerät ausweichen.
Können Hacker meinen Fingerabdruck klauen?
Biometrische Daten bleiben sicher auf deinem Gerät. Der Dienst selbst hat keine Fingerabdruck-Datei von dir.
Wie hilft KI bei Passkeys?
KI-Systeme erkennen verdächtige Zugriffe (z. B. ein fremdes Land oder komische Uhrzeiten), sodass Konten gesperrt oder zusätzliche Prüfungen angefordert werden, bevor Schaden entsteht.
Fazit: Passkeys sind (fast) immer sicherer als Passwörter
Schutz vor Phishing: Keine Eingabefelder für ein Passwort = kaum Angriffsfläche.
Geringere Folgen bei Datenlecks: Hacker bekommen keinen Zugang zu deinem Konto.
Einfache Bedienung: Biometrische Anmeldung ist schneller als jedes komplizierte Passwort.
KI-gestützte Abwehr: Zusätzlich hilft Künstliche Intelligenz, Betrugsversuche automatisch zu erkennen.
Wer jetzt auf Passkeys umsteigt, legt den Grundstein für eine sicherere Online-Zukunft. Zwar sind Passwörter nicht komplett verschwunden, doch bei jedem Dienst, der Passkeys anbietet, lohnt sich die Umstellung allemal.
Über den Autor
Nico Dudli ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsinformatik und Gründer von TechNovice.net. Er beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz, Cybersicherheit und digitalen Trends – mit dem Ziel, Technologie verständlich und praxisnah zugänglich zu machen.

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