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Zukunft von Agenturen: Wie KI das kreative Arbeiten neu definiert

  • Autorenbild: Nico Dudli
    Nico Dudli
  • 21. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Mai

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Zukunft von Agenturen radikal.. Prozesse werden automatisiert, neue Berufsbilder entstehen – und klassische Kreativarbeit wird durch strategisches Kuratieren ergänzt. Alexander Fürer, Unternehmer, Strategieberater, sagt klar:


„Die Zukunft liegt nicht im Kreieren, sondern im Kuratieren.“

Doch was bedeutet das für Agenturen – und was für die Menschen, die dort arbeiten?


Kameramann filmt Tänzer in aufwändigem Studio-Setup – Symbol für traditionelle Produktion vor dem Umbruch durch KI
Noch Realität – bald überflüssig? Aufwändige Studio-Produktionen könnten durch KI-generierte Videos abgelöst werden.

Kreativität im Wandel: Vom Schaffen zum Kuratieren


Mit über 25 Jahren Erfahrung in Agenturen wie TBWA, Scholz & Friends und Euro RSCG kennt Alexander Fürer den Wandel aus erster Hand. Als Partner bei TKF und KI-Strategieberater beim KImpact-Verband begleitet er Unternehmen durch die digitale Transformation.


„KI kann Unmengen an Inhalten generieren – Texte, Bilder, Videos. Aber der Mensch entscheidet, was relevant ist, was Emotionen weckt und was den Markenwerten entspricht.“

Kreative werden zu Dirigent:innen: Sie orchestrieren Tools, setzen Impulse und verleihen Inhalten Tiefe – anstatt jeden Pixel oder jedes Wort selbst zu gestalten.



Neue Berufsbilder: Synthographer, Prompt-Designer & Co.


Fürer berichtet von Juliana, einer sogenannten „Synthographerin“, die mit Midjourney visuelle Konzepte entwickelt – autodidaktisch, ohne Designausbildung:


„Sie hat keine grafische Ausbildung, aber ein Talent und einen Willen. Heute arbeitet sie bei uns an echten Kundenprojekten.“


Person mit Mütze vor großem Bildschirm – symbolisiert neue KI-Berufsbilder wie Simtographer:in
Neue Rollen entstehen: Synthographer:innen und Prompt-Designer:innen arbeiten mit KI-Tools wie Midjourney an visuellen Konzepten.

KI eröffnet neue Wege in die Kreativbranche – aber auch neue Herausforderungen. Denn wer die Tools nicht versteht oder strategisch einsetzt, riskiert den Anschluss:


„Wer die Technologie beherrscht, hat enorme Chancen. Wer zurückbleibt, riskiert den Anschluss zu verpassen.“


Der neue Werkzeugkasten: KI-Tools im Agenturalltag


Alex Fürers Agentur TKF nutzt eine Vielzahl von Tools – je nach Anwendungszweck. Ein Auszug:


Anwendungsbereich

Tools & Plattformen

Text & Ideen

Recherche

Bildgenerierung

Videoproduktion

Musik & Audio

Storyboarding & Scripts


„Ich vergleiche das gerne mit einem Malkasten: Man muss wissen, welche Pinsel man für welchen Zweck nutzt.“

Ein Beispiel: Für eine Kampagne eines Lebensmittelherstellers wurden Social-Media-Clips und Produktbilder in Rekordzeit erstellt – mit einem Bruchteil der sonst üblichen Kosten:


„Die Ergebnisse waren in Stunden statt Wochen fertig – und die Kosten lagen bei einem Zehntel eines klassischen Shootings.“


Automatisierung ≠ Beliebigkeit: Wo KI an ihre Grenzen stösst


Trotz Effizienzgewinn mahnt Fürer zur kritischen Reflexion:


„Ohne klare Vision und präzise Prompts wird das Ergebnis oft generisch.“„Es wird in Zukunft eine unglaubliche Lawine an austauschbarem Content geben – von Bots für Bots.“

Auch ethische Fragen rücken in den Fokus: Wer haftet bei Stereotypen oder Urheberrechtsverletzungen? Fürer sieht Agenturen in der Pflicht:


„Ob die Ecken und Kanten von der künstlichen oder von der menschlichen Intelligenz kommen, ist mir eigentlich egal – Hauptsache, es gibt welche.“


Coca-Cola und KI: Ein Weihnachtsklassiker neu interpretiert


Im November 2024 veröffentlichte Coca-Cola drei KI-generierte Versionen seines ikonischen „Holidays Are Coming“-Werbespots. In Zusammenarbeit mit den Studios Secret Level, Silverside AI und Wild Card entstanden die Spots mithilfe von Tools wie Leonardo, Luma, Runway und Kling. Diese Technologie ermöglichte es, über 100 finale Assets in nur wenigen Tagen zu erstellen – ein Tempo, das in der traditionellen Werbewelt kaum realisierbar wäre.

Die Reaktionen auf die KI-generierten Spots waren gemischt. Während einige Zuschauer die Qualität und Effizienz der neuen Technologie lobten, kritisierten andere die fehlende emotionale Tiefe und Authentizität. Der Animator Alex Hirsch äusserte sich spöttisch:


„Coca-Cola ist ‚rot‘, weil es aus dem Blut arbeitsloser Künstler gemacht wird!“

Coca-Cola verteidigte den Einsatz von KI und betonte, dass die Kampagne ein Beispiel für die Verbindung von menschlicher Kreativität und technologischer Innovation sei. Die Spots wurden weltweit im Fernsehen, auf Connected-TV-Plattformen und in digitalen Videoformaten ausgestrahlt.


Der Coca-Cola-Weihnachtsspot 2024 wurde mit Hilfe generativer KI erstellt – eine moderne Interpretation eines Werbeklassikers.


Weiterbildung als Schlüssel: Die Swiss Creator Academy


Mit der Swiss Creator Academy, zertifiziert durch die HWZ Zürich, hat Fürer einen KI-Lehrgang entwickelt, der Kreative fit für die Zukunft macht.


„Viele Teilnehmende erwarten, dass KI alles löst. Wir zeigen: Es braucht Strategie, Kontextverständnis und menschliches Gespür.“

Im Lehrgang entwickeln die Teilnehmenden z. B. komplette Kampagnen mit Tools wie Grok, Midjourney und Heygen – aber lernen auch, KI-Ausgaben kritisch zu hinterfragen.


Screeshot von der Webseite der Swiss Creator Academy
Lernen von Profis: Die Swiss Creator Academy vermittelt praxisnahes Wissen rund um KI-gestützte Content Creation – zertifiziert durch die HWZ Zürich.


Zukunft von Agenturen: Strategen, Tools & neue Verantwortlichkeiten


Wie sieht die Agentur der Zukunft aus? Fürer ist sich sicher:


„Guter Content wird seltener – und wertvoller. Wer herausstechen will, braucht ein starkes ‚Warum‘.“

Gleichzeitig warnt er vor gesellschaftlichen Risiken:


  • Kognitiver Abbau: „Wenn Menschen zu oft denken lassen, verlernen sie zu denken.“

  • Wissenskluft: „Die Bildungsnahen profitieren, die Bildungsfernen bleiben zurück.“


Agenturen müssen ihre Rolle neu denken – von der Ideenfabrik hin zur kuratierenden, beratenden Instanz. Menschen, die in diesem Feld arbeiten, müssen lernen, lebenslang zu lernen.



Fazit: Technologie ist mächtig – aber der Mensch bleibt entscheidend


Alexander Fürer zeigt eindrucksvoll, dass die Zukunft der Content Creation nicht in reiner Technik liegt – sondern in der Balance zwischen Effizienz, Strategie und Menschlichkeit.


  • Neugier schlägt Routine

  • Vision schlägt Prompt

  • Verantwortung schlägt Geschwindigkeit


„Heute ist es möglich, eine One-Man-Creative-Army zu sein. Aber der Zwerg auf der Schulter des Riesen muss wissen, wo er hinwill – sonst wird er nur zum Rucksack.“

Die Zukunft von Agenturen entscheidet sich nicht an Tools, sondern an Haltung, Lernbereitschaft und der Fähigkeit, Technologie sinnvoll zu nutzen.



Über Alexander Fürer


Alexander Fürer ist Unternehmer, Strategieberater und einer der profiliertesten Köpfe an der Schnittstelle von Kreativität und Technologie. Mit über 25 Jahren Erfahrung in führenden Agenturen wie TBWA und Scholz & Friends sowie fundierter KI-Weiterbildung am MIT (Massachusetts Institute of Technology) und an der IMD übersetzt er komplexe Technologien in praxisnahe Strategien für Unternehmen. Als Partner bei TKF und KI-Experte beim KImpact-Verband begleitet er Schweizer KMU durch die digitale Transformation – mit Fokus auf Effizienz, Verantwortung und kreative Exzellenz.


„Ich sehe mich als Übersetzer zwischen Technologie und Mensch.“

Porträt von Alexander Fürer, Experte für KI und Content-Strategien in Agenturen
Alexander Fürer


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