KI-Souveränität erreichen: Warum dein KI-Projekt einen klugen Datenspeicher braucht
- Paul Speciale

- 4. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Aug.
Was bedeutet eigentlich „KI-Souveränität“?
Künstliche Intelligenz (KI) verändert unseren Alltag. Doch wie viel Kontrolle haben Unternehmen eigentlich über ihre eigenen KI-Systeme?
KI-Souveränität bedeutet: Ein Unternehmen entwickelt, betreibt und steuert seine KI selbst - ohne versteckte Abhängigkeiten von grossen Tech-Konzernen oder unsicheren Clouds.
Doch: Nur weil ein KI-Modell in Europa trainiert wurde, heisst das noch lange nicht, dass alles sicher und unter Kontrolle ist. Echte Souveränität beginnt bei den Daten - und damit beim Speicher.
Laut einer Studie von Gartner werden bis 2027 rund 70 % der Unternehmen grossen Wert auf Datenhoheit und Nachhaltigkeit legen, wenn sie KI-Dienste auswählen.
Was ist ein Objektspeicher?
Bestandteil | Erklärung |
|---|---|
Daten | Der eigentliche Inhalt, z. B. eine PDF-Datei, ein Bild oder ein Logfile |
Metadaten | Zusatzinformationen wie Kategorie, Autor, Erstellungsdatum, Vertraulichkeit |
Objekt-ID | Eine eindeutige Kennung zur schnellen und sicheren Identifikation |
Struktur | Keine Ordnerstruktur nötig – Objekte liegen flach und sind über IDs zugänglich |
Vorteile | Skalierbar, durchsuchbar, automatisierbar – ideal für KI und grosse Datenmengen |

Warum der Speicher entscheidend ist
Die meisten KI-Systeme brauchen riesige Mengen an Daten - Texte, Bilder, Sensoren, Protokolle. Diese Daten müssen nicht nur irgendwo gespeichert werden, sondern:
sicher sein
schnell auffindbar sein
verständlich strukturiert sein
und vor allem unter eigener Kontrolle bleiben
Ein moderner Objektspeicher ist genau dafür gemacht. Er funktioniert wie ein intelligenter, digitaler Aktenschrank - aber für Millionen von Dateien gleichzeitig.
KI-Systeme basieren nicht nur auf der Rechenleistung grosser Modelle – ihre Qualität hängt massgeblich von den Daten ab, die sie verarbeiten. Ohne verlässliche Speicherinfrastruktur entstehen Sicherheitslücken, Inkonsistenzen oder Verzerrungen. Besonders in RAG-Systemen (Retrieval-Augmented Generation) ist der Zugriff auf aktuelle, strukturierte Unternehmensdaten entscheidend: Der Speicher wird damit zur aktiven Wissensquelle im Entscheidungsprozess der KI.
Typische Probleme - und wie man sie mit klugem Speicher löst
Problem | Was oft passiert | Lösung mit moderner Speichertechnik |
|---|---|---|
Daten liegen irgendwo „in der Cloud“ | Niemand weiss genau, wo oder bei wem | Eigene Speicherung mit klaren Zugriffsregeln |
Zugriff ist nicht kontrolliert | Jeder kann alles lesen oder ändern | Feine Rechtevergabe - wer darf was sehen/tun? |
Änderungen sind nicht nachvollziehbar | Es fehlt der Überblick | Automatisches Protokoll: Wer hat was gemacht? |
Datenschutz-Regeln werden verletzt | Daten verlassen das Land | Speicherung vor Ort - in der Schweiz oder EU |
Was ein smarter Speicher alles kann
Funktion | Einfach erklärt |
|---|---|
Indexierung | Inhalte werden automatisch durchsuchbar gemacht |
Metadaten | Zusatzinfos wie „Thema“, „Vertraulichkeit“ oder „letzte Änderung“ |
Anbindung an KI-Systeme | KI kann gezielt auf passende Daten zugreifen |
Vektor-Suche | KI findet auch ähnliche Inhalte – nicht nur exakte Treffer |
API-Anbindung | Andere Programme können automatisch darauf zugreifen |
Governance-Mechanismen | Genaue Steuerung, welche Daten wie lange gespeichert, verarbeitet oder gelöscht werden dürfen |
Warum es gefährlich ist, die Kontrolle abzugeben
Viele Unternehmen speichern ihre Daten blindlings bei Cloud-Anbietern - ohne zu wissen, was dort wirklich passiert. Das kann teuer werden:
Datenschutzverstösse
Abhängigkeit von einem Anbieter
Unerwartete Zusatzkosten
Verlorenes Wissen, wenn Daten schwer auffindbar sind
Ein gutes Beispiel ist ein Autohersteller, der zwar das Design seines Fahrzeugs kontrolliert - aber Software, Daten und Sensorik kommen von Dritten. Dann ist es nicht mehr wirklich das eigene Produkt.
Fazit: Wer KI machen will, muss Daten im Griff haben
Wenn Unternehmen mit KI arbeiten, brauchen sie eine solide Grundlage - genau wie ein Haus ein gutes Fundament braucht.
Ein intelligenter Objektspeicher sorgt dafür, dass:
Ziel | Was der Speicher beiträgt |
|---|---|
Kontrolle behalten | Daten bleiben im eigenen Zugriff |
Gesetze einhalten | Datenschutz ist technisch umsetzbar |
KI besser nutzen | Die richtigen Daten stehen zur richtigen Zeit bereit |
Vertrauen schaffen | Transparenz und Nachvollziehbarkeit für alle Prozesse |
Regulatorische Anforderungen nicht vergessen
In der EU, aber zunehmend auch in der Schweiz, stehen KI und Datenverarbeitung unter besonderer Beobachtung. Datenschutzgesetze wie die DSGVO oder das neue Schweizer Datenschutzgesetz (nDSG) fordern technische Nachweise, wo welche Daten gespeichert und wie sie verwendet werden. Ein moderner Objektspeicher ermöglicht es Unternehmen, diesen Anforderungen durch Audit-Trails, Verschlüsselung und granulare Zugriffsrechte technisch gerecht zu werden – ohne den operativen Betrieb zu verlangsamen.
Über den Autor
Paul Speciale ist Chief Marketing Officer bei Scality, einem führenden Anbieter von cyber-resilienten Speicherlösungen für Unternehmen und Behörden weltweit. Er bringt über 20 Jahre Erfahrung im Technologie-Marketing mit - unter anderem in den Bereichen Cloud Computing, Object Storage und skalierbare IT-Infrastrukturen. Vor seiner Tätigkeit bei Scality war Paul in leitenden Funktionen bei Unternehmen wie Appcara, Amplidata und Oracle tätig.
Er lebt und arbeitet in Kalifornien.

👉 Weitere Informationen: www.scality.com
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